Die Chronik des Heimatbundes
Aus der Geschichte des Uerdinger Heimatbundes
Die rege Betätigung der Uerdinger auf allen Gebieten der Heimatpflege ließ jahrzehntelang nicht
das Bedürfnis aufkommen, einen vereinsmäßigen Zusammenschluss der Heimatfreunde
herbeizuführen, wie er an anderen Orten des Niederrheins längst vollzogen war.
Erst in der viel bewegten, die alten Überlieferungen umkehrenden Zeit nach dem ersten Weltkrieg
erkannten auch die Uerdinger, dass ein fester Zusammenschluss für Uerdingen notwendig war.
Der Heimatbund wird gegründet
1924 kam es in der Altstadt und im Nordbezirk zum Zusammenschluss der Freunde alten
Brauchtums zwecks Ausgestaltung und Verschönerung der St.-Martins-Feier. Schon in der ersten
Jahresversammlung des St.-Martins-Vereins Altstadt wurde angeregt, in Uerdingen einen "Verein für
Heimatkunde" ins Leben zu rufen. Ein sofort gewählter Ausschuss übernahm die Vorarbeiten und
erließ einen Aufruf an die Bürgerschaft.
Am 3. Februar 1925 konnte im Hause Packenius der "Verein für Heimatkunde in Uerdingen" von
zahlreichen Heimatfreunden aus der Taufe gehoben werden. Den Vorsitz übernahm der Kaufmann
Gustav Cremer; stellvertretende Vorsitzende wurden Dr. Emil Feinendegen und Dr. August
Herkenrath. Zum Geschäftsführer wurde Viktor Jakubowicz, zum Schriftführer Hans Krawinkel und
zum Kassierer Peter Unkelbach bestellt.
Der Heimatbund – in der Mitte des kulturellen Geschehens
Die Zahl der Mitglieder stieg nach wenigen Monaten auf mehrere Hundert an. Als erstere größere
Aufgabe hatte sich der Verein gestellt, im Rahmen der von der Stadt Uerdingen im Juli 1925
geplanten "Jahrtausendfeier der Rheinlande" eine Heimatschau zu veranstalten. So entstand in der
Zeit vom 4. bis zum 19. Juli 1925 im Saale Gather die Jahrtausend-Ausstellung, die den Uerdinger
Heimatbund mit einem Schlage in den Mittelpunkt des kulturellen Uerdinger Geschehens rückte. Die
Heimatschau, die einen wesentlichen Bestandteil der Jahrtausendfeier ausmachte, zeigte so recht,
was Familienüberlieferung und Heimatsinn durch Generationen sorgsam gehütet.
Die weitere Entwicklung des Vereins wurde durch die Heimatschau wesentlich gefördert. Nicht nur
der alteingesessene Teil der Bürgerschaft, auch die gesamte Industrie und manche Neubürger
zählten sich zu den Heimatfreunden. Viele Heimatfreunde verzichteten auf die Rückgabe ihrer
leihweise zur Verfügung gestellten Sachen und überwiesen Hausgerät, Bilder und Urkunden dem
Verein als Geschenk. So ward durch die Heimatschau der Grundstock gelegt für die Sammlungen
und Archive.
Am 10. Juli 1933 verstarb der verdienstvolle Vorsitzende Gustav Cremer. Sein Nachfolger wurde
der bisherige Geschäftsführer des Vereins, Viktor Jakubowicz.
Der Heimatbund – im zweiten Weltkrieg
Durch den Ausbruch des Krieges am 1. September 1939 wurden die kulturellen Arbeiten in eine
ganz andere Richtung gedrängt. Es galt vor allem durch geeignete Sicherungsmaßnahmen die
Heimatschätze vor der Vernichtung zu bewahren. Das Museumsgut musste auf engstem Raum im
Stadtarchiv und im Keller des Rathauses behelfsmäßig untergebracht werden.
Im Laufe des Jahres 1943 wurden die wichtigsten Urkunden und Akten im Keller des Röttgen-
Bunkers in dreißig großen Kisten untergestellt. Beim Brande von St. Peter und mehreren
Privathäusern konnten durch Mitglieder des Heimatbundes wiederholt geschichtlich und kulturell
bedeutsame Gegenstände gerettet werden.
Der Heimatbund – Neubeginn nach dem Weltkrieg
Im Juli 1945 begann dann die Rückführung der verlagerten Archivalien nach Haus Rheinhorst. Im
Oktober 1945 war das gesamte Urkundenmaterial des "Historischen Archivs" und seiner Deposita
wieder im Archiv des Hauses Rheinhorst vereinigt.
Am 1. Oktober 1945 erteilte die Militärregierung dem Heimatbund die Genehmigung zur
Wiederaufnahme seiner Tätigkeit.
Die erste Jahreshauptversammlung des Heimatbundes nach dem Kriege, am 19. Oktober 1946,
gab nach langer Zeit wieder Gelegenheit, die Heimatfreunde über die vielfältigen Arbeiten zu
unterrichten. Die Hauptversammlung beschloss die Änderung des Vereinsnamens in "Uerdinger
Heimatbund".
1950 wird das zerstörte „Klöske“ wieder aufgebaut. Die Bemühungen des Uerdinger Heimatbundes
unter dem Vorsitzenden Viktor Jakubowicz, seinem Stellvertreter Dr.Emil Feinendegen und Dr.Paul
Wilhelm Sucrow , sowie der große Einsatz des Uerdinger Bezirksbürgermeisters, Adolf Dembach,
und des Beigeordneten Dr.Wilhelm Böttger waren endlich erfolgreich. Zur Erinnerung an den
Wiederaufbau und dem 25jährigen Bestehen des Heimatbundes wurde eine Urkunde am „Klöske“
eingemauert.
Der Heimatbund – die große Feier
1955 feierte man in der Rheinstadt die „7oo-Jahr-Feier“. Mit einem Festumzug und vielen
Veranstaltungen wurde der Verleihung der Stadtrechte gedacht.
Mit dem Tode von Viktor Jakubowicz im Jahre 1957 kann die Position eines ersten Vorsitzenden für
einige Jahre nicht besetzt werden. Dr.Emil Feinendegen und seine Mitarbeiter im Brempter Hof –
der Geschäftsstelle des Heimatbundes - haben in diesen Jahren den Verein – mit Erfolg- geführt.
In der Jahreshauptversammlung des Heimatbundes 1964 wird Adolf Dembach zum Vorsitzenden
gewählt, weitere Vorstandsmitglieder: Stellv.Vorsitzender Dr.Emil Feinendegen, 3.Vorsitzender
Heinz Trebels, Schatzmeisterin Änne Dreher.
Bezirksbürgermeister Heinrich Melcher wünschte dem Uerdinger Heimatbund unter der neuen
Führung eine gute Entwicklung.
1970 legten Adolf Dembach und Dr. Emil Feinendegen aus Altersgründen ihre Ämter nieder;
Nachfolger wurden Heinrich Melcher als Vorsitzender und Robert Schuhmacher als stellv.
Vorsitzender. In der Jahreshauptversammlung wurde Dr. Emil Feinendegen zum Ehrenvorsitzenden
ernannt.
1974 wurde Elmar Jakubowski zum Vorsitzenden des Uerdinger Heimatbundes gewählt.
In Anerkennung seiner Verdienste ernannte die Versammlung Heinrich Melcher zum
Ehrenvorsitzenden.
In der Amtszeit Elmar Jakubowskis wurde u. a. das Uerdinger Heimatmuseum eingerichtet.
1980 wurde mit einer „Uerdinger Woche“ der Stadtrechtsverleihung vor 725 Jahren gedacht.
Nach dem großen Stadtfest 2005- 750 Jahre Stadtrechte Uerdingen – übergab Elmar Jakubowski
2006 den Vorsitz nach 32 Jahren an Ulrich Lohmar.
Im Jahre 2010 musste Ulrich Lohmar aus persönlichen Gründen den Vorsitz aufgeben.
In der Jahreshauptversammlung des Heimatbundes am 25.2.2010 erklärte sich Elmar Jakubowski
dazu bereit, den Vorsitz wieder zu übernehmen. Mit seiner Wahl zum Vorsitzenden und der Wahl
von Mathias Schieferbein zum Schatzmeister waren wieder alle Positionen besetzt:
Auf der Jahreshauptversammlung am 03. Juli 2013 wurde es nötig neue Mitglieder – auch einen
neuen Geschäftsführer - in den Vorstand zu wählen, da einige Mitglieder aus persönlichen Gründen
ausgeschieden sind. Der Arbeitskreis „Stadtführung“ wurde neu geschaffen. Karl Engels wurde zum
Ehrenmitglied ernannt.
Vorstand: Geschäftsführer: Dipl.-Oec. Klaus-Norbert Kremers, stellv. Vorsitzender: Dr. Dirk Lumme,
1. Vorsitzender: Elmar Jakubowski, Beisitzer: Roman Bastian, Kassierer: Matthias Schieferbein
Gesamtvorstand: Ludwig Schulten, Heiner Schmitz, Angela Schoofs, Manfred Overdick, Ulrich
Lohmar, Otto Fricke und Hans-Joachim Holz
Arbeitskreise: Denkmalpflege: Karl Heinz Petermann, Mundart: Wolfgang Hermanns, Archive:
Rosemarie Dufeu, "Uerdinger Rundschau": Dieter Rehbein, Stadtführung: Dietmar Ortmanns /
Beatrix Süßholz